Die Staurothek von Kloster Stuben

1208 überließ Heinrich von Ulmen den Nonnen im Kloster Stuben die "Staurothek", das berühmte Kreuzreliquiar, welches er auf dem Kreuzzug in Konstantinopel erbeutet hatte. Bis 1794 wurde diese "Staurothek" im Kloster Stuben verehrt. Sie befindet sich heute im Limburger Domschatz.

Der Begriff "Staurothek" kommt aus dem Griechischen und bezeichnet eine Lade mit Schubdeckel. Sie enthielt Holzpartikel vom Kreuz Jesu Christi. Zum Material: Sykamorenholz mit feuervergoldetem Silberblech überzogen, Zellschmelzemaille, Perlen, Smaragde, Saphire, Alamandinen, geschliffene Halbedelstein. Die Staurothek, etwa um 964/965 geschaffen, gilt weltweit als eines der bedeutendsten Goldschmiede-Reliquiare byzantinischer Herkunft.


Sie war in der romanischen Kapelle des Klosters Stuben ausgestellt, deren Mauern südlich der Kirchenruine etwa bis zur halben Höhe erhalten sind. Diese Kreuzreliquie wurde über die Jahrhunderte nicht nur vom einfachen Volk verehrt. Schon Kaiser Maximilian I hat 1512 dem Kloster und der Kreuzreliquie seine Aufwartung gemacht.

Schließlich musste Kurfürst Clemens Wenzeslaus im Jahre 1788 das Kloster schließen. Das Kirchensilber ließ er zur Finanzierung des anstehenden Krieges gegen Frankreich entnehmen und einschmelzen. Die Kreuzreliquie kam in den Trierer Domschatz und wurde sodann zum Schutz vor den einrückenden Franzosen auf die Festung Ehrenbreitschein gebracht. Später kam sie in die Herzoglich Nassauische Schatzkammer in Wiesbaden. Im Jahr 1827 schenkte der Herzog von Nassau das kostbare Stück dem Dom zu Limburg, wo sie noch heute im Domschatz ausgestellt und zu besichtigen ist.

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