Die bewegte Geschichte des Petersberges bei Neef

Von Neef aus führt ein Wanderweg durch die Weinbergslagen „Asserberg“ und „Neefer Frauenberg“ hinauf auf den von der Mosel umflossenen Bergrat des Petersberges.

Übersichtskarte

 

Der traditionsreiche Gipfel mit seiner schönen Aussicht in den Moselbogen zählt zu den idyllischsten Plätzen im Moseltal, nicht zuletzt wegen der nahe gelegenen Aussichtspunkte, z.B. des Eulenköpfchens. Geführte Wanderungen auf historischem Boden werden Ihnen interessante Einblicke in die Vergangenheit geben.

Weinbau am Petersberg

Das fränkische Königshaus benutzte die vormalige römische Villa auf dem Petersberg als „Bourg“(Landgut). So gab es am Südhang des Neefer Petersberges noch die uralte Weinlage „Burgberg“. Seit der Gründung des Klosters Stuben (1137) vermehrte sich der Weinbergbesitz der „edlen Frauen“ von Stuben stetig. Schließlich besaßen die „verwöhnten und trinkfesten Adelstöchter“ den größten Teil der Weinberge am Südhang des Petersberges. In Erinnerung an diese Entwicklung wurde ein Großteil des vormaligen Burgberges in „Frauenberg“ umbenannt.

Übersichtskarte

Geschichte des Petersberges

Etwa 400 v. Chr. hatten die Kelten auf dem Hochkessel einen Ringwall als Befestigung angelegt. Auf dem Petersberg war ihre Kultstätte, wo die Toten begraben und die Götter verehrt wurden. Die römische Besiedlung des Petersberges begann, als Kaiser Konstantin I dort um das Jahr 300 n. Chr. eine römische Wachpostenstation (Festung) hat errichten lassen.

Belege für die militärische Nutzung in römischer und vorrömischer Zeit des Petersberges sind u.a. Pfeil- und Geschossspitzen, Beschläge von Soldatengürtel und Schwertscheiden. Sichtbar erhalten sind noch mehrere aus dem Fels gehauene Kammern sowie ein niedriger Steinwall als Überrest der ehemaligen Umfassungsmauer.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. wurden die Römer von den Franken besiegt und verdrängt. Das fränkische Königshaus benutzte nun die vormalige römische Villa als „Bourg“ (Landgut). Von diesen aus wurde ein großer Weinberg bebaut, der sogenannte „Burgberg“. Kurz darauf  wurde von den Karolingern an Stelle dieser römischen Bergbefestigung die Petersbergkapelle errichtet.

Früher war die Peterskapelle mit dem Kloster Stuben durch einen Kreuzweg (sieben Fußfälle) verbunden, der noch in Resten vorhanden ist. Später diente die für 1140 erstmals bezeugte und vom Pfalzgrafen dem "Kloster Stubben" überlassene Kapelle der Gemeinde Neef als Pfarrkirche.

Obwohl die Neefer schon kurz darauf die Pfarrkirche im Ort erbauten, blieben Kapelle und Bergfriedhof bis heute noch bestehen. Der Bergfriedhof ist heute noch der einzigste Höhenfriedhof an der Mosel.

Die Petersbergkapelle heute

Die Petersbergkapelle wird heute genutzt als Andachtsstätte vor allem bei Begräbnissen. Sie birgt einige Kunsthistorische Schätze.

Der kunstvolle Altaraufsatz im Chorraum, ist ein gut gearbeitetes Spätrenaissancewerk mit Knorpelwerk-Ornamentik (Mitte 17.Jh.) aus dem Kloster Stuben. Es wird derzeit mit Spendengeldern saniert. Bemerkenswert ist ebenfalls das Steinkreuz von 1759 am Eingang der Kapelle.

Nähere Informationen erhalten Sie in den Tourist-Informationen der Gemeinden Bremm, Ediger-Eller und Neef und beim Förderverein Calmont Region e.V..